2020-11-21
Ein grauer Tag, ein verflucht trister, grauverhangener Wolkenhimmel und der erste Schnee in diesem Winter. Meine Laune steht nicht zum Besten, schon seit einer ganzen Weile nicht. Mir wird gerade
bewusst, dass sich das Jahr dem Ende neigt. Es war ein intensives, erlebnisreiches Jahr. Ich bin erleichtert, aber auch entsetzt, denn ich scheine mich selbst vergessen zu haben in diesem Jahr.
Insbesondere, wenn ich in den Spiegel schaue, überfällt mich die Gewissheit, dass ich mich in all dem Rundherum nicht hinreichend mit mir selbst beschäftigt habe.. Zurzeit gefalle ich mir
überhaupt nicht und ich möchte nicht mit meinem Körper, wie er gerade ist, bei 2021 anfangen.
Daher meine Zielsetzung, bis Ende Dezember die 5 mal wieder vorne zu haben, mich zumindest etwas wohler zu fühlen in meiner Haut und mit mir selbst. Wenn ich mich sonst schon als
unausstehlich empfinde, beziehungsweise als kräftezehrendes Langzeitprojekt. Die letzten Monate habe ich insbesondere die Mission Körper vernachlässigt, die Ausführungen dazu werde ich mir
sparen, denn es ist, wie es ist und darum bin ich jetzt hier.
Ich wünschte, ich hätte mehr Kraft. An allen Fronten gleichzeitig zu arbeiten, Geduld zu haben mit anderen und mit mir selbst. Dankbarkeit zu zeigen für das Leben, das alleine mir gehört. Doch
glaube ich fest daran, dass sich das lernen, beziehungsweise daran arbeiten lässt. Intensiver zu leben, positiver und glücklicher.
Für morgen wünsche ich mir neue Energie zum Leben und ein paar Sonnenstrahlen über dem Horizont.
2020-12-22
Eine Herausforderung, wenn man von Selbsthass, Zweifeln und Verachtung gegenüber sich selbst und dem Rest der Welt zerfressen ist. Nicht weiß, wo man im Leben hingehört, noch, was man eigentlich ausrichten möchte. Sich selbst der ärgste Feind ist, sich keinen Fehler verzeihen kann. Es besser weiß, es trotzdem tut.
Diese Selbstdefinition- und damit meine ich jetzt die Innere- ist gar nicht zu einfach: zu wissen, wo und wie man gerne sein, wirken, wahrgenommen werden möchte. Nicht zuletzt gegenüber sich selbst.
Das Wochenende war die reinste Qual. Ich vermisse die Momente meines Lebens, die nicht geplant und durchgetaktet sind, ich vermisse Freude, Unbeschwertheit, Lachen und Wärme. Ich vermisse Menschen, die mir ein leichtes, zeitloses Gefühl geben. Die einförmige Routine meines Lebens langweilt mich tödlich und es liegt an mir, das zu ändern, mein Körper stößt mich ab und auch hier liegt es an mir, dem abzuhelfen.
Ich werde mich bemühen, alte Muster schrittweise umzukrempeln, die kleinen Dinge des Lebens in meinen Fokus zu lassen, wahrzunehmen, wertzuschätzen, Neues zu lernen, mich zwingen, kommunikativer und offener zu sein. Das Leben in seinen unendlichen Facetten näher an mich heranzulassen.
Auf einen Start in eine erfolgreiche Woche!
2020-12-23
Besserung in Sicht. Meine Stimmung bewegt sich zwar noch immer vage über dem Nullpunkt, doch ich kann mir selbst mit mehr Zuversicht und Zutrauen begegnen. Wenn ich bis Jahresende noch etwas ausrichten möchte, muss das jetzt stattfinden. Wieder wird mir bewusst, wie stark mein Körperempfinden auf mein allgemeines Befinden und meine Stimmungslage abfärbt. Das ist selbst schwer nachvollziehbar und für mein Umfeld nicht immer leicht zu ertragen. Ich ertrage mich selbst noch gerade so.
Ich werde unbedingt mehr Sonnenlicht sammeln und bewusst mehr Zeit draußen verbringen, da ich überhaupt zu viele Stunden untätig sitzend verbringe.
Heute Abend scheint von oben ein frostiger Nachthimmel herab, passend für eine Sauna, die frisst gewöhnlich den Rest meiner Gedanken auf und vereint für einige Stunden mein gereiztes Gemüt mit dem ewig leidtragenden Körper.
Ja, das Leben ist mit einem Blick nach oben wunderschön, kostbar und flüchtig, doch dem auch noch einen Sinn zu geben, unendlich aufreibend.
2020-11-29
An materiellen Vorzügen will ich im Leben nichts außer Kamin, Badewanne und Sauna. Nichts bringt mein zurzeit aus den Fugen geratenes Gleichgewicht eher in Ordnung, als trübe Wintertage lesend vorm Kamin zu verbringen. Feuer und Wärme wirken beruhigend wie reinigend und sind mein verlässliches Mittel gegen die Niedergeschlagenheit.
Es geht vorwärts, allenfalls mein Trainingszustand hat sich in der vergangenen Woche merklich gebessert. Ich züchte Abs und bleibe dran.
Sich zu definieren -und sei es nur im Äußeren- ist schwierig, doch ohne Ziel kein Weg, ohne Traum kein Plan. Ich werde leistungsfähig sein, stark, aktiv, ausdauerfähig, explosiv und trotzdem leicht und geschmeidig. Skizze der Vision.
Schokolade ist ewig mein Endgegner, was kurz und hart knallt, ist mir gefährlich. Dabei bin ich nicht überzeugt, ob ich meiner Abhängigkeit abhelfen will; Verbote sind da, um meinerseits allesamt gebrochen zu werden und Zucker ist geil, doch mir imponiert über die Maßen, wer langfristig ohne lebt.
Mit Arbeit ist die ganze Woche schon nichts, da ich Erkältungssymptome habe, doch ich bin allenfalls in Form für Training, das gibt keinen Sinn; ich sage Danke, rolle die Matte aus und werfe ein Scheit ins Feuer.
2020-12-04
Der letzte Jahresmonat zieht dahin, die Zeit fliegt. Die Nächte werden länger, die Dunkelheit ist erdrückend. Kaminwärme, Kerzenschein und ein Wärmekissen im Nacken helfen dem etwas ab, doch mein Einsamkeit ist greifbar. Eine schwer zu fassende, innere Leere umgibt mich, eine grausame Schwerkraft, viel zu grausam, zu hart, zu nah dran am Leben. Ich bin dankbar um meine Freundschaften, die mich durch diese düsteren Tage begleiten und die Gewissheit geben, nicht alleine zu sein. Ich vermisse meine Unbeschwertheit, Leichtfüßigkeit, mein Lachen und die Zeitlosigkeit. Etwas fehlt, dass es fast wehtut; ein zehrendes, nagendes Gefühl. Ich kann mich schwer erinnern, wann mich zum letzten Mal jemand überhaupt interessiert hat, dass ich länger hätte hinsehen, einen Gedanken mehr als notwendig auf die Person hätte verschwenden wollen. Ich würde mich wegschmeißen wollen, doch ich kann nicht und es ist unglaublich und schwer frustrierend, so unempfänglich für mein Umfeld zu sein.
Dieses menschliche Grundbedürfnis von Nähe, Wärme und Intimität, es ist mir unangenehm bewusst, reibt mich auf, zerreißt mich, erscheint mir gleichzeitig unheimlich lächerlich.
Sich mit mir selbst zu beschäftigen hilft etwas ab, wenn mri sonst niemand gefällt, muss ich selbst in den Fokus. Es läuft zugegeben recht gut und mein Jahresziel ist aktueller denn
zuvor. Auch mein Trainingszustand hat sich in den vergangenen Tagen gebessert, so möchte es bitte weitergehen. Zumindest bin ich mittlerweile fast wieder gesund und weiß ich nun etwas genauer, wo
die Reise hingehen soll- jeden Tag einen Schritt vorwärts.
Mein letzter Arbeitstag liegt nun vor mir; Stress und Ballast fallen buchstäblich tonnenweise von mir ab. Das Wochenende habe ich hauptsächlich verschlafen und zwei Weihnachtsbäume aus dem Wald gesägt, mehr war nicht. Kein Schnee mehr zu sehen, es ist trist und öde, wohin man blickt, doch Kerzen und Kaminwärme helfen ab. Weihnachtsgebäck übrigens auch, ich bin fast erleichtert, wenn der Moment vorbei ist, beziehungsweise davon nichts mehr übrig.
Ich möchte mich mehr bewegen, auch draußen, doch das Wetter stellt mich vor deine innere Herausforderung. und auch das Abstandhalten zu meinen wenigen Freunden geht mir reichlich auf die Nerven Ich versuche, einen Tag nach dem Nächsten zu betrachten und sehne das Jahresende herbei; mehr Licht, längere Tage, einen funktionierenden Ganzkörperplan, denn mit dem bin ich noch immer unzufrieden- und Resultate!